Aufgrund des Stoffes ist die dokumentierte Jacke auf 1760-70 datiert. Da die Ärmelaufschläge mit Falten gearbeitet sind, ist sie möglicherweise für eine ältere Dame genäht worden, die die bequemeren gefalteten Aufschläge den in Form zugeschnittenen der späteren Jahre vorgezogen hat (Zeichnung und Beschreibung aus: Arnold 1, 1987, S. 26f).

Material: Seide & Leinen

Materialbeschreibung: Gestreifte Seide mit eingewebten Blüten, Futter feines ungebleichtes Leinen.

Schnitt-, Näh- und Ziertechnik: Die handgenähte Jacke hat einen angeschnittenen hinten in Quetschfalten fallenden Schoß. Unterhalb des seitlichen Abnähers ist der Schoß mit einem Spickel erweitert. Der Halsausschnitt ist rund und schlicht verarbeitet. Die halblangen Ärmel haben in Falten gelegte Ärmelaufschläge. • Futter und Oberstoff wurde an den Rücken- und Schulternähten zusammengenäht und links auf links aufeinander gelegt, der Abnäher an der Seite danach abgenäht. Unterhalb wurde bis zum Saum eingeschnitten, in den der Spickel mit Rückstichen eingesetzt ist. Saum, Vorderkante und Halsausschnitt wurden gegeneinander genäht. • Die Ärmelnähte von Futter und Oberstoff wurden geschlossen und der Saum mit kleinen Stichen versäubert. Die Ärmel sind dann in das Armloch eingesetzt, wobei sie leicht auf der Armkugel eingehalten wurden. • Der rechteckig zugeschnittene Ärmelaufschlag ist mit ungebleichtem Baumwollstoff gefüttert, Oberstoff und Futter wurden gegeneinander versäubert. Der fertig genähte Aufschlag wurde etwas oberhalb der Ärmelsaumlinie mit Rückstichen an den Ärmel genäht, erst dann wurden die Falten eingenäht.

Museum und Standort: Snowshill Manor, England

Inventarnummer: ?

Literatur: Arnold, Janet: Patterns of Fashion 1. Englishwomen´s dresses and their construction c.1660-1860. London 1964, S. 26f. • Zander-Seidel, Jutta: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts. Nürnberg 2002, S. 56f. • Mentges, Gabriele: Auf und zu. Von Knöpfen, Schnüren, Reissverschlüssen. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 23.10.1994 bis 29.01.1995. Stuttgart 1994. S.77-89.

Erfasser: Janet Arnold, Monika Hoede