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TRACHTENDOKUMENTATIONEN
Kitteljacke erste Hälfte 19. Jahrhundert
auch: Jacke
Kitteljacken sind weit geschnitten, hinten ist der Saum bogenförmig verlängert. Die Schulternaht ist in den Rücken verlegt, so daß am Schnitt die Schulternaht des Vorderteiles im Fadenverlauf gerade verläuft, d.h. Stoff beim Zuschnitt gespart wird. Die Schulter ist verbreitert und hängt daher über die Schulter. Die Kitteljacken hat keinen Brust- und Schulterabnäher. Die Seitennaht ist nach hinten verlegt. Der zweinähtige Ärmel hat meist eine runde Form, der Unterärmel ist in der Weite nicht immer schmäler. Oft haben Kitteljacken einen Stehkragen, manchmal auch einen Liegekragen. Verschlossen werden sie mit Knöpfen oder verdecktem Haken- und Ösenverschluß.
Schnitt-, Näh- und Ziertechnik: Mögliche Ziertechniken: • Bandbesatz, Bortenbesatz, Besatz mit Stoffstreifen, Besatz mit Falbeln: • - parallel zum Jackensaum bzw. nur zur Rückensaumlinie, • - parallel zum Ärmelsaum bzw. zum Oberärmelsaum, • - parallel zur vorderen Kante (auch abgesteppte Biesen, Falten). • Futter und Oberstoff wurden so verarbeitet, daß die Nahtzugaben zwischen den Stofflagen liegen. Nur an der Ärmeleinsatznaht waren die Schnittkanten mit Überwendlichstichen versäubert. Die Vorderkanten bildeten die nach innen umgeschlagenen Webkanten. Die Säume sind nach innen eingeschlagen. • Beim Nähen der Seiten- und Schulternähte liegen die Vorderteile zwischen Futter und Oberstoff der Rückenteile. Beim Nähen der Ärmellängsnähte liegt der Oberärmel zwischen Futter und Oberstoff des Unterärmels (Futter rechts auf rechts, Oberstoff rechts auf rechts).
Erfasser: Monika Hoede, 23.02.2004