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Schoßjacke 1780/ 1800
auch: Caraco, Casaquin, Taille, Corset, Camisol
Die Schoßjacke ist aus gestepptem Stoff gearbeitet. Sie wird im alten Inventarverzeichnis als "Ein schwäbische Weiberjacke n. etwa 1700." geführt. Sie hat einen hinten in runden Falten stehenden und spitz verlängerten Schoß, ist mit Münzknöpfen verschloßen, der tiefe Halsausschnitt ist schlicht und rund, die dreiviertellangen engen Ärmel sind am Saum mit einer breiten Rüsche besetzt. Die Münzknöpfe stammen aus dem 17. Jahrhundert ("Leopoldus", 1679, 1665, 1670, ...)
Breite: 40 cm (halbe Brustbreite)
Länge: 47 cm, 47 cm (Ärmel)
Material: Baumwolle & Leinen
Materialbeschreibung: Oberstoff gechintzte Baumwolle, rostrot mit aufgedruckten Streifen und Ranken, Leinenfutter
Technik: handgenäht
Schnitt-, Näh- und Ziertechnik: Die Stepparbeit ist mit Stichlängen in etwas mehr als 0,5 cm Abstand ausgeführt. Die 10 Knopflöcher sind rund gestochen und 3,5 cm lang. Die acht noch vorhandenen Münzknöpfe sind mittels Riemen auf der Innenseite befestigt. Der Halsausschnitt ist schlicht gearbeitet. Der Schoß ist vorne 8 cm lang und angesetzt und hinten 10,5 bis 13 cm lang und womöglich angeschnitten, die erste 1,5 cm tiefe Falte ist gesichert, die weiteren Falten fallen rund. Die geraden Schulter- und Seitennähte sind nach hinten verlegt. In der hinteren Mitte (keine Naht) ist die Jacke mit zwei Fischbeinstäben (?) versteift, die 4,5 cm in den Schoß ragen, sie sind in einen aufgenähten Tunnel aus Leinen eingeschoben. Die einnähtigen Ärmel haben einen Abnäher vom Saum zum Ellbogen, der Rüschenbesatz aus kleinen dreimal aufgesteppten kleinen Quetschfalten ist 7 cm breit, in der Armbeuge ist ein 3,5 cm langer Schlitz in der dort liegenden Naht offen gelassen, 2 Nestlöcher sind dort für eine Schleife o.ä. eingearbeitet.
Museum und Standort: Klostermuseum Ottobeuren, Ottobeuren
Inventarnummer: 2001/24
Erfasser: Monika Hoede, 26.02.2004