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Pfaizler Tracht im Rainer Winkel

Die sogenannte "Pfaizler Tracht" im Rainer Winkel wurde um und nach 1900 teilweise zeitgleich mit dem eine Generation älteren "Boarisch Gewand" getragen. Das "Boarisch Gewand" ist bekannt als das Gewand, das im Aichacher Land vereinzelt bis heute getragen wird. Die Oberteile ("Spenzer") sind entsprechend der Gründerzeitmode eng anliegend, mit zweinähtigen Keulenärmeln, streckendem Brusteinsatz mit entsprechenden Zierbesätzen, Stehkragen, geschweiften Rückennähten und mehreren Brustabnähern gearbeitet.

Die Gründerzeitmode betonte eine schlanke, gestreckte Figur, entsprechend wird die "Pfaizler Tracht" auch als "enge Tracht" bezeichnet. Das sogenannte "Türla", ein mit Biesen oder Tüllstoff verzierter Einsatz in der Jacke, betont die streckende Linienführung. Die doppelte Kellerfalte im Rücken nennt sich "Schwoib´n-schwanzla".

Entgegen der Gründerzeitmode mit streckenden Bahnenröcken und schmal geschnittenen Schürzen wird die Rockverarbeitung des "boarischen Gwandes" beibehalten. Die Schürze wird in Falten gelegt, bleibt jedoch fast so weit wie der Rock.

Zur Pfaizler Tracht wird ein weißer, heller oder schwarzer Seidenschal umgelegt, der vorne zur Schleife geschlungen wird. Er ist ca. 120 cm lang und ca. 11 cm breit, die schmalen Enden sind mit Fransen versehen.

Dokumentationen: Detailbeschreibungen einzelner Kleidungsstücke
Spenzer (Pfaizler Tracht im Rainer Winkel) 1900/ 1970
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